Rhönradturnen

Zwei Strausberger Turner holen einen Weltmeister-Titel und weitere Medaillen in ihre Stadt

20.07.2022 09:39

Für Jamal Kiel und Johannes Stolper und ging mit der Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Rhönradturnen in der letzten Maiwoche ein Traum in Erfüllung. Im Vorjahr hatten sie sich auf Bundesebene durchgesetzt. In diesem Jahr qualifizierten sich beide Strausberger für das National-Team. Bei den Weltmeisterschaften in Dänemark konnte Johannes Stolper erstmals Erfahrungen im Vergleich mit der Weltspitze in der Seniorenklasse sammeln, während Jamal Kiel bei den Junioren u.a. auf den Nachwuchs aus Israel, den USA und der Schweiz traf. Der aus drei Einzeldisziplinen bestehende Mehrkampf entschied über die Teilnahme am Finale und den Finals der Einzeldisziplinen. Dabei überraschten beide Turner vom TSC Strausberg in der Disziplin Spirale. Johannes Stolper erkämpfte als Debütant auf Anhieb den Vizeweltmeistertitel, während sich bei den Junioren Jamal Kiel zum Weltmeister krönte. Jetzt konnten wir die TSC-Turner zu ihren Erlebnissen befragen.

Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft war ja das sportliche Ziel für dieses Jahr. Wie verlief eure Vorbereitung?

Johannes: Alles lief ganz gut, ich hatte schon im Kopf, was ich beim Training schaffen wollte. Nach der ersten WM- Qualifikation am 12. Februar war alles wieder offen. Ich hatte ich mir das Außenband am Fuß angerissen. Bei der 2. Qualifikation hab ich mich dann zurückgenommen. Vor allem in Spirale und Sprung musste ich dann natürlich hoffen, dass es für die Weltmeisterschaften reicht.

Jamal: Nach dem erfolgreichen Vorjahr hatte ich meine Ansprüche erhöht, dann aber oft die eigenen Erwartungen nicht erreicht. Das war oft nicht leicht. Bei der Anreise zur WM fühlte ich mich aber gut vorbereitet.

Dann seid ihr mit dem deutschen Team in Dänemark angekommen. Wie fühlte sich das für Euch an?

Jamal: Ein schönes Erlebnis, in diesem Kreis vor Ort entspannt und gemeinsam zu trainieren. Ich war auch davon beeindruckt, die bisher unbekannten Gegner kennen zu lernen, mit ihnen zu turnen, vor allem mit den Junioren der USA und Israels.

Johannes: Ich war der jüngste Teilnehmer bei den Senioren. Ein schönes Gefühl, mit den anderen Mitgliedern des National- Teams eine Woche zusammen zu sein. Anders, als bei nationalen Meisterschaften, wo jeder nach dem Wettkampf wieder seiner Wege geht. Aber ich war natürlich auch extrem aufgeregt, als ich gesehen habe, wie andere turnen.

Wie gestaltete sich Euer erster Auftritt bei einer Rhönrad-WM?

Johannes: Gegen starke, erfahrene Gegner wollte ich schauen, wie das bei den Senioren läuft. Mein Ziel war das Mehrkampf-Finale, welches ich auch erreichte. Dann auch noch fünfter zu werden in meinem ersten Jahr bei den Senioren, war unglaublich. Das Beste kam zum Schluss: Ich durfte auch im Einzelfinale der Spirale turnen und zeigte eine sehr saubere Übung. Die Besonderheit dabei war, dass ich meine Kür am letzten Tag, als letzter Aktiver der gesamten Weltmeisterschaften in dieser Halle zeigte und ich konnte den zweiten Platz belegen und die Silbermedaille bekommen.

Jamal: Mit dieser Wettkampfstätte in Sonderburg (Dänemark) verbindet mich etwas Besonderes. Im November 2021 siegte ich hier bei den Danish Open, meinem allerersten internationalen Wettkampf. Diesmal hatte ich deutlich stärkere Gegner aus führenden Ländern dieser Sportart, wie USA, Israel und Schweiz. Das war dann schon ein anderer Wettkampf. Ich dachte mir, dass ich gut bin. Die tollen Übungen der Gegner spornten mich an, mein Bestes zu geben, mal schauen.- Nach meiner Spiralkür beobachtete ich die Mitstreiter. Dann ging mir durch den Kopf: Du kannst ja Weltmeister werden! Und so war es dann wirklich.

Das Gespräch führte Heiner Böhme

Artikel von Karoline Engler

Foto von Johannes Stolper