Turnerjugend

Ferien-Wild-West im Ostsee-Colorado

10.07.2021 12:00

Mit den besten Erinnerungen an das Camp 2020 starteten wir am 27.06.2021 in ein neues Ostsee-Abenteuer. 50 Kinder plus Betreuer traten mit der freundlichen Unterstützung von MOBUS die Reise nach Ückeritz auf der Sonneninsel Usedom an.

Dort angekommen erwarteten uns gemütliche Unterkünfte, das bekannt gute Essen und freundliches Personal. Nachdem jedes Bett seinen Belagerer für die nächste Woche hatte und auch die Sachen in den Schränken verstaut war, machte eine Vorhut bereits den Strand für die nächsten Tage klar. Andere nutzten die Zeit zum Federball spielen, Schaukeln und Klettern.

Der nächste Morgen stellte sowohl die Kleinen als auch die Großen Campianer vor die erste große Herausforderung. Aufstehen und Sachen finden, Zöpfe binden und dann auch noch rechtzeitig zum morgendlichen Marsch zum Frühstück bereitstehen, erforderte guten Willen und starke Nerven. Nach dem Essen startete der jährliche Zimmerwettbewerb, der am Ende der Woche doch einige Überraschungen bereithielt. Da das Wetter uns hold war, war die Ostsee für diesen Sonntag unser erklärtes Ziel. Mit Sonne, Wind und Wellen wurde uns der Tag nicht lang. Außerdem galt es den internationalen Tag des Handstandes mit einer Handstand-Massen-Kette zu würdigen. Das bedurfte einiger Übung, konnte sich aber am Ende sehen lassen. Wieder zurück im Camp wurde eine neue Art Tischtennis geboren, gespielt mit der Hand und einem durchschnittlich großen Ball, ansonsten alles wie immer.

Am Montag folgte der erst große Unterhaltungspaukenschlag mit dem Sandburgenwettbewerb als 1. Teil der Strandolympiade. Auf ging es ans Burgen und Schlösser bauen. 7 Mannschaften zusammengesetzt aus Groß und Klein , Jungs und Mädchen buddelten was das Zeug hielt und waren in der Beschaffung von Baumaterial sehr erfindungsreich. Das Ergebnis war eine Reise von südpazifischen Schildkrötinseln über Schlösser in schottischen Highlands, barocke Riesenburgen bis hin zu Burgen mit Zugbrücke auf Inseln vulkanischen Ursprungs. Wieder im Camp frönten wir der Spielleidenschaft mit Scrabble, SkipBo und Schweinchenwürfeln.

Am Dienstag wollte Petrus erst nicht so recht. Nach einem ersten regennassen Strandbesuch wurden zunächst mal Karten an Lieben Daheimgebliebenen geschrieben und bemalt. Am Nachmittag folgte dann bei etwas mehr Sonne der zweite Teil der Strandolympiade. Bei einem Staffelwettbewerb stellte jeder sein sportliches Können unter Beweis. Zur Erwärmung stellten die Teilnehmer in einer Bockspringstaffel sowohl die Sportler als auch die Sportgeräte selbst. Danach ging es im Krebsgang in den Parkour. Es folgte die Elefantenralley, die sehr viel Teamgeist erforderte. Schön war es zu sehen, wie kleine Boccia-Kugeln mit den Knien durch den Sand befördert werden mussten. Der anschließende Schwindelsprint war dabei besonders für die Zuschauer lohnenswert. Ist doch nicht jeder nach 10 Runden Drehen auf der Stelle noch ganz geradeaus unterwegs. Gekrönt wurde alles mit der Wassertransportralley. Jeder einzelne musste mit einer Frisbeescheibe Wasser aus der Ostsee holen und flink über den Strand transportieren und in einer Schüssel abliefern. Da war es für jede Mannschaft am Ende spannend, wie schnell sie waren und wieviel Wasser sie am Ende eingesammelt hatten.

Am Mittwoch war Downtown Ückeritz vor uns nicht mehr sicher. Wir wanderten durch den Dünenwald an den Hauptstrand. Endlich konnte der örtlichen Andenkenindustrie unter die Arme gegriffen und das Taschengeld auf den Kopf geklopft werden. Pause bot da nur der Spielplatz und lud zum Abschalten ein. Mit dem Einsetzten der ersten großen Regentropfen waren wir zurück in unseren trockenen Hüttchen. Kaum angekommen zog Petrus den Badewannenstöpsel und in Ückeritz war Land unter. Uns hielt das nicht ab, unseren Bastelmarathon zu starten. Da wurden meterlange Gummischlangen geknüpft, Gipsmasken und - Schalen gefertigt und lebensechte Blumen gezaubert. Und zu guter Letzt wurden nach so viel Abstinenz endlich mal wieder bewegte Bilder gezeigt. Wo vorher noch gebastelt wurde, lud der hauseigene Kultursaal nun zum Kino.

Leider war auch der Donnerstag Duschtag von oben und die Bastelei nahm ihren Fortgang. Auch dem Indoorsport wurde soweit möglich in Form von Tischtennis gefrönt. Und auch an diesem Tag krönte ein Film den Tagesabschluss. Und schon nahte das Ende des Camps und jede Kultur und Sport-Gruppe hatte nach einer Woche Vorbereitung nun noch die große Herausforderung, die anderen Campianer kulturell zu unterhalten. Der Varianten gab es viele. Da wurden die neusten Nachrichten vorgetragen, Pyramiden gebaut, Tanzeinlagen geboten, Schauspiele aufgeführt und Ratequiz' veranstaltet. Das Applausometer gab allen Recht, aber am Ende kann es nur einen geben. Das wurde dann am Abend in der alljährlichen Camp-Auswertung gebührend honoriert.

Und schwupps war Samstag und alle haben mit Quetschen und Drücken ihre Koffer verschlossen und sind nach ausführlichen Verabschiedungszeremonien Richtung Heimat aufgebrochen und wurden von ihren Eltern herzlich in Empfang genommen.