Das aktuell beste und in ganz Deutschland bekannteste Beispiel für Inklusion im Sport ist der Pfeffersport e.V. aus Berlin.
Kürzlich mit dem Stern des Sports in Gold 2019 ausgezeichnet worden, macht der Verein da weiter wo er nie aufgehört hat, nämlich bei der „Inklusion im und durch Sport“.
Jeder Verein kann auf diesen Zug mit aufspringen und muss dabei keine Angst haben es nicht in die Größenordnung von Pfeffersport e.V. zu schaffen, denn bei ihnen liegen 30 Jahre Erfahrung vor. Jeder noch so kleine Schritt in Richtung Inklusion ist ein guter und vor allem wichtiger Schritt. Die Öffnung für eine Abteilung, für eine Mannschaft, für eine Trainingsgruppe oder die Entstehung einer völlig neuen inklusiven Gruppe im Verein trägt seinen Teil zur Inklusion bei!
Wer das Interesse an einer Mitwirkung bei der Umsetzung der Inklusion hat, ist immer herzlich Willkommen und soll die Inklusion leben.Wie man vom Beispiel Pfeffersport e.V. lernen und die Erfahrung für die eigene Umsetzung, auch im kleinen Rahmen, nutzen kann, können Sie gerne und jederzeit mit unserem Inklusionscoach Pascal Vergin in Verbindung setzen. Pascal hilft beim Vorhaben Inklusion sowie bei der Umsetzung und dem Aufbau inklusiver Kinderturngruppen.
Für interessierte Vereine können die Vorschläge des Inklusionscoaches zur Umsetzung hilfreich sein. Orientieren Sie sich gerne an diesem Leitfaden und treten Sie bei Fragen mit unserem Inklusionscoach in Kontakt.
Analyse der Vereinssituation
Stellen Sie sich als Verein erst einmal die Frage, ob Sie sich als Verein nicht schon nach außen hin als inklusiv präsentieren und alle Menschen seit jeher willkommen heißen. Weiter sollten Sie sich auch Ihre Mitglieder- und Funktionärsstruktur genauer anschauen, ob Sie Menschen mit Einschränkungen, Behinderungen oder anderen besonderen Bedarfen bereits in Ihren Reihen zu schätzen wissen. Darüber hinaus ist auch eine Analyse der vereinseigenen oder gemieteten Sportstätten als wichtig zu erachten. Hier sollten Sie nach der Barrierefreiheit für Menschen mit körperlichen, geistigen, Seh- und Hör- oder anderen Behinderungen bewerten.
Öffnung des Vereins der Inklusion
Als nächstes solltet ihr euch darüber im Klaren sein, in welche Abteilungen oder Gruppen sich euer Verein untergliedern lässt und wie die aktuelle Struktur in euren Gruppen derzeit aussieht (z.B. Bereich Kinderturnen - Anzahl und Details der Kinderturn-Gruppen nach Alter, Anzahl und Details der Gruppen im Eltern-Kind Turnen etc.). Anschießend könnt ihr entscheiden, welche Abteilungen/Gruppen für alle Menschen zugänglich gemacht werden sollen. Dabei spielen oft auch Faktoren wie Leistungs- und Wettkampfsport, gesellschaftliche Umgebung des Vereins, Situation der Sportstätten/-räume eine wichtige Rolle. Sollte eine Abteilung/Gruppe nicht inklusiv gestalten werden können, heißt es noch lange nicht, dass ausgeschlossen wird. Im Endeffekt sind alle Abteilungen inklusiv gestaltbar, aber auch von den Möglichkeiten des Vereins abhängig. Die Gestaltung des Vereins zu einem inklusiven Verein sollte nicht überstürzt werden, sodass man auch mit erstmal nur einer Abteilung oder einer Gruppe einer Abteilung beginnen kann.
Qualifikation der Übungsleiter
Des Weiteren können auch die jeweiligen Lizenzen/Qualifizierungen (sofern vorhanden) der Übungsleiterinnen und Übungsleiter näher betrachtet werden. Wenn keine Qualifikationen vorliegen oder diese abgelaufen sind, können Übungsleiter*innen an Weiter-/Fortbildungen teilnehmen und sich das nötige Wissen aneignen. Die Kostenmodelle sind wie bei jeder Aus- und Weiterbildung üblicherweise so gestaltet, sodass entweder der Verein diese (anteilig) übernimmt, der Übungsleiter oder die Übungsleiterin diese (zum Teil) selbst trägt oder andere Vereinbarungen getroffen werden. Auch die Unterstützung durch Förderpogramme kann ersucht werden.
Es sollte zudem immer der Kontakt zu den Übungsleiterinnen und Übungsleitern gesucht werden, um herauszufinden, ob diese es sich zutrauen, eine Gruppe anzuleiten, in der Menschen mit Behinderung mit dabei sind. Entscheidend ist hier auch die Kommunikation mit den Menschen selbst und deren Betreuungspersonen. Zusätzlich sollte der Informationsfluss nicht bei den Übungsleiterinnen und Übungsleiterinnen enden, sondern die gesamte Vereinslandschaft (auch die Mitglieder*innen) über die Vorhaben des Vereins informiert werden.
Fördermöglichkeiten/Förderpogramme
Förderprogramme bzw. Fördermittel zu beantragen, kann ja eigentlich nie verkehrt sein. Dabei sollte auch beim Thema Inklusion nicht außer Acht gelassen werden, dass jene Mittel ebenso zweckgebunden sind wie andere. Sollten Sie im Verein Fördermittel benötigen, können Sie sich beim LSB (z.B. Vereinsförderung), bei den Ministerien oder anderen Institutionen wie bei der Aktion Mensch hinsichtlich der Förderung zunächst informieren.
Im Vorfeld sollte herausgefunden werden, in welchem Bereich Fördermittel benötigt werden. Ob in der Barrierefreiheit, der Qualifizierung oder für die Umsetzung inklusiver Projekte innerhalb des Vereins. Ob der Verein Eigenanteile zahlen muss, kommt auf die Fördergeber und dessen Richtlinien an. Demnach muss hierbei individuell geschaut werden. Gerne hilft der MTB bei der Fragen zur Antragsstellung.
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Fördermöglichkeiten des LSB und der Aktion Mensch Stiftung zur Barrierefreiheit